Die Pfadfinder schickte der Himmel

von Jan-Christian

72 Stunden lang etwas Gutes tun – das haben in den vergangenen Tagen zahlreiche Jugendgruppen in ganz Deutschland getan. Bei der 72-Stunden-Aktion vom BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) engagierten sich 2.700 Aktionsgruppen drei Tage lang in sozialen Projekten. Die Sozialaktion fand nach 2013 und 2019 zum dritten Mal bundesweit statt.

Auch die Pfadfinderinnen und Pfadfinder der DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg) aus Neustadt haben mitgemacht. Auf seiner Stammesversammlung im letzten Jahr beschloss der Pfadfinder-Stamm der katholischen Gemeinde St. Peter und Paul, 2024 zum dritten Mal an der großen Aktion teilzunehmen. Es folgten Ideensammlungen für Projekte, zahlreiche Vorbereitungstreffen und eine genaue Planung im Vorfeld. Die kleinen und großen Pfadfinder unterstützten in diesem Jahr den Verein der Freunde vom Haus Rieth in Bordenau.

Am Donnerstagnachmittag um 17:07 Uhr ging es dann endlich los. Die rund 30 Kinder und Jugendlichen trafen sich im Bordenauer Wald. Begleitet wurden sie von zwölf erfahrenen, ehrenamtlichen Gruppenleiterinnen und Gruppenleitern. Nach einer offiziellen Eröffnung wurden die abwechslungsreichen Projekte vorgestellt und auf die unterschiedlichen Altersgruppen verteilt. Außerdem erhielt jede Person ein 72-Stunden-Shirt und natürlich einen Aufnäher für die Pfadfinder-Kluft – als Erinnerung an die Aktion.

Dann ging es an die Arbeit: Zäune wurden repariert, Tapeten abgerissen, Löcher verspachtelt, Spiele aus Holz gebastelt, Bänke geschliffen und neu angestrichen, Dachrinnen gesäubert, Treppengeländer frisch gestrichen. Die wohl größte Aufgabe für die Gruppe war, die Hauswände erst gründlich zu säubern und dann neu anzustreichen. Dabei kamen auch Hochdruckreiniger und ein Gerüst zum Einsatz. Bei all den Aktionen konnten die Kinder und Jugendlichen im Alter von sechs bis 17 Jahren Werkzeuge und Techniken kennenlernen und ausprobieren. „Wir haben vorher noch nie gestrichen“, freuten sich zum Beispiel die beiden Jungpfadfinder Daniel (10) und Paul (11) und gingen eifrig ans Werk.

Zwischendurch wurde immer wieder gespielt. Um neue Kraft zu tanken, gab es Kuchen, den die Pfadis gespendet bekommen haben. Auch eine leckere Verpflegung durch den ehemaligen Stammesvorstand Jürgen Winkler durfte nicht fehlen. Immer wieder gab es auch Besuch. Der Präses vom BDKJ, Matthias Rejnowski, kam am Freitag vorbei und bedankte sich bei den Kindern und Jugendlichen für ihren Einsatz. Am Samstag bekam die Gruppe dann noch Besuch vom Landesvorstand der DPSG, der bunte Tüten und alkoholfreie Cocktails als Motivation für alle mitbrachte.

Abends fielen die Pfadfinder müde ins Bett. Der Großteil der fleißigen Helferlein schlief im Haus, während die Pfadfinder-Stufe (im Alter von 13 bis 15 Jahren) sich für die Nachtruhe eine Kohte aufgebaut hatte, ein typisches Pfadfinder-Zelt.

„Die Welt in 72 Stunden ein bisschen besser machen, etwas gemeinsam schaffen und sich für andere einsetzen, das passt perfekt zum Gedanken der Pfadfinderei!“ fasst Meike Sollich die Aktion zusammen. Sie war als Gruppenleiterin der Jungpfadfinder dabei und ist auch als Vorsitzende der Pfadfinder aktiv.

Wann die nächste bundesweite 72-Stunden-Aktion stattfindet, steht noch nicht fest. Klar ist jedoch, dass die Neustädter Pfadfinderinnen und Pfadfinder wieder mit dabei sein werden – ganz nach dem Motto von Lord Robert Baden-Powell, der die Pfadfinderbewegung gegründet hat: „Verlasse die Welt ein bisschen besser, als Du sie vorgefunden hast.“

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